Gut 20 Jahre alte Vogelausstellung soll neues Gewand und neue Räumlichkeiten erhalten

In der Jahreshauptversammlung der Natur- und Vogelschutzgruppe Bad Orb ging es um Dankbarkeit für das Vergangene und um viele Zukunftsprojekte

Gut 40 Mitglieder fanden sich zur Jahreshauptversammlung der Natur- und Vogelschutzgruppe ein. Der Verein befindet sich im nunmehr 70. Jahr seines Bestehens. Zeit, um einen Blick zurück zu werfen auf die bewegte Geschichte. Bertwin Dehmer, 1. Vorsitzender nutzte die Gelegenheit, wesentliche Meilensteine ins Gedächtnis zu rufen. Vor fast genau 20 Jahren befand sich der Verein in einem Zustand großer Unsicherheit, hatte sich doch seit einiger Zeit kein 1. Vorsitzender gefunden. Das 50-jährige Jubiläum stand vor der Tür. „Wir hatten keinen Festsaal, keine Festmusik, keinen Festredner und kein Geld für ein großes Fest!“ Diese und einige weitere Auszüge aus einer persönlichen Erklärung des Edmund Heim verlas Bertwin Dehmer und lies damit die Älteren schmunzeln und die Jüngeren staunen. Zu diesem Zeitpunkt fand sich in Edmund Heim ein neuer 1. Vorsitzender, der von da an in den kommenden acht Jahren die Geschicke des Vereins lenkte und viele Dinge ins Leben rief, die bis heute das Gesicht der NVSG prägen. Der Aufbau der Vogelausstellung ist nur einer dieser Meilensteine. Dem Vorschlag Dehmers, all die Leistungen Heims durch die Ernennung zum Ehrenmitglied zu würdigen, stimmten die Mitglieder einstimmig zu.

Neuwahlen des Vorstandes standen in diesem Jahr nicht an. Frank Polej führte wie immer gewissenhaft die Kassengeschäfte des Vereins, sodass Kassenprüfer Heinz Sandrock und Vanessa Pichl die Entlastung des Vorstands beantragen konnten. Nach turnusmäßigem Ausscheiden von Pichl wurde Renate Mühl als zweite Kassenprüferin ernannt.

Verbunden mit der Berichterstattung der Ereignisse des letzten Vereinsjahres waren viele Worte des Dankes, die Bertwin Dehmer an die aktiven Mitglieder richtete. Obwohl ein  traditionsreicher Verein, besteht doch stets die Bemühung, neuen Ideen und modernen Elementen Platz zu schaffen. Die digitale Erfassung der über 850 Nistkästen auf Bad Orber Gemarkung ist ein Zukunftsprojekt, welches 2. Vorsitzende Maren Nowak und Allround-Talent Thomas Leppelt zum Erfolg führen. „Hier können wir auch Jüngere ansprechen und zum Mitmachen bewegen.“, so Leppelt. Ein Dank wurde auch den zahlreichen Spendern ausgesprochen, die eine gesunde finanzielle Basis für den Verein und viele sinnvolle Investitionen in die Kinder- und Jugendarbeit und den Naturschutz ermöglichen. „Wir sind kein Sparverein.“, rief Dehmer wieder einmal die Worte Heinz Weisbeckers ins Gedächtnis. „Wir investieren in sinnvolle Projekte wie die Errichtung zweier neuer Insektenhotels oder die Anschaffung von zwei Nistkästen für den Steinkauz.“

Auch Bürgermeister Tobias Weisbecker ließ es sich nicht nehmen, Worte des Dankes auszusprechen. Er würdigte das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement des Vereins und freute sich auch über ein ganz besonderes gemeinsames Projekt: Die Ausstellung der NVSG, welche aktuell für die Öffentlichkeit unzugänglich in den Räumlichkeiten des alten Rathauses verweilt, wird im ehemaligen Verkehrsbüro eine neue Heimat finden. Was hier Stand der Dinge ist, berichtete später Anika Broda, Stadtverwaltungsmitarbeiterin und NVSG-Mitglied. Die Entscheidung, dass die Ausstellung in das zentral gelegene und räumlich sehr gut geeignete Verkehrsbüro umziehen darf, erfüllte den Vereinsvorstand mit Freude und flößte doch auch Respekt ein. Schnell war man sich einig, dass die Ausstellung einen neuen Anstrich braucht, audiovisuelle Elemente, Natur zum Anfassen und Mitmachen sind zentrale Ziele. Viele gute Ideen wurden gesammelt und dank der Hilfe von Sabine Jennert, SPESSARTregional, die einen Workshop mit Verwaltung und Verein moderierte, konnte ein Fahrplan bis zum Umzug der Ausstellung festgelegt werden. Zunächst soll ein nachhaltiges Ausstellungskonzept durch ein professionelles Büro erstellt werden. Fördermittel hierfür wurden durch die Stadt Bad Orb beantragt. Mit dem fertiggestellten Konzept sollen weitere Sanierungen im Verkehrsbüro vorgenommen und entsprechende Ausstellungselemente integriert werden. „Wir hoffen auf eine Umsetzung noch in diesem Jahr.“, so Anika Broda.

Ein Rückblick auf die insgesamt 12 Kinder- und Jugendveranstaltungen des vergangenen Jahres gab Doris Scholz, Abteilungsleiterin Nachwuchs. Die Freude über die Begeisterung der kleinen Nachwuchsnaturschützer war Scholz deutlich anzumerken. Und auch in diesem Jahr ist der Veranstaltungskalender wieder gut gefüllt. Interessierte können sich auf der Website des Vereins unter www.nvsg-bad-orb.de informieren. Hier gibt es auch weitere Informationen zu den Aktivitäten der Natur- und Vogelschutzgruppe zu entdecken.

Text:      Anika Broda

Über uns

Gründung-Entwicklung-Aufgaben und Ziele des Vereins

Vereinsgründung war am 20. Februar 1954 mit 22 Personen. Mit dabei war der damalige Bürgermeister, der Revierförster und drei Forstwarte sowie Hoteliers, Apotheker, Ortslandwirt und diverse andere Personen,

denen der Schutz der heimischen Vogelwelt bereits damals wichtig war. 

Der Vereinsname lautete:  Bund für Vogelschutz Deutschland e.V. - Landesgruppe Hessen - Ortsgruppe Bad Orb.   Zwei Jahre nach der Gründung hatte sich die Mitgliederzahl bereits verdreifacht.  Das Motto des Vereins war und ist: Vögel schützen, heißt Menschen nützen. Von Anfang an wurden künstliche Nisthöhlen in Gärten, Flur und Wald angebracht. Experten der Dachorganisation verhalfen dem Verein mit abendfüllenden Vorträgen zu beachtlichen Mitgliederzahlen.

1984 bekam der Verein einen neuen Namen: Vogelschutzgruppe Bad Orb e.V. Es wurde beschlossen, der Verein solle künftig selbständig geführt werden. Das bedeutet: wir sind keine Untergruppe eines Dachverbandes.             

Markenzeichen des Vereins waren damals - wie heute - die Beschriftung der Nistkästen mit VSG Bad Orb.  Ein Schwerpunkt war damals: geführte Wanderungen und Vorträge in der Konzerthalle mit bis zu 500 Teilnehmern. Darunter viele Kurgäste. In den 90er Jahren wurden die Aufgaben immer vielfältiger. Unter dem späteren Ehrenvorsitzenden Hans Schüssler wurden Naturlehrpfad, Arbeitsgruppe Wasseramsel, Beschriftung und Nummerierung der Nistkästen und Streuobstwiesen-Projekte vorangebracht. Auch die Fledermäuse gerieten in das Blickfeld und die Winterfütterung wurde ausgebaut. Vereinsfahrten wurde nach 15jähriger Pause wieder aufgenommen. Ferienpass Angebote wurden für Orber Kinder in das Programm aufgenommen. Heinz Weisbecker füllt diese Aufgabe bis heute aus. Auch gerieten die Amphibien in dieser Zeit in das Blickfeld des Vereins. Biotopteiche wurden angelegt und betreut.

2004 feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen. Verbunden mit der Namensänderung in: Natur- und Vogelschutzgruppe Bad Orb e.V. den er bis heute führt.

Zurzeit haben wir rund 270 Mitglieder, darunter viele Kinder und Jugendliche. So ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit, Kindern und Jugendlichen die heimische Natur näher zu bringen. Dies geschieht mit Lehrwanderungen, Wald- und Gartenführungen und seit neuestem als Wasserforscher-Expedition an und in der Orb. Mit eigenen und externen Experten. Für große und kleine Naturfreunde werden geführte Fledermaus- und Vogelstimmenwanderungen angeboten. Auch Vorträge über Schmetterlinge, Streuobstwiesen und den Naturpark Spessart stehen auf dem Programm. Imker und Bienen, Hühnerhof und die Welt der Waldpilze ergänzen unsere Vortragsreihen. Wir betreuen rund 850 Nistkästen für Vögel, unterhalten drei große Bruthilfen für Insekten („Insektenhotels“), reinigen, renovieren und befüllen 16 Großraum-Futtersilos für Vögel und betreuen in der gesamten Gemarkung über 20 Biotop-Tümpel und kleine Teiche für Amphibien. Diese Biotope müssen jedes Jahr per Hand von Blättern und Gras befreit werden. Alle drei bis vier Jahre müssen sie mit Maschinen eingetieft werden. In der Laichzeit setzen wir Froschlaich aus austrocknenden Wasserstellen in diese Biotoptümpel um, damit es nicht abstirbt. Wir betreiben eine „Vogelausstellung“ im „Alten Rathaus“ (leider wegen Brandschutzauflagen seit 2018 geschlossen) mit teils einmaligen Exponaten (Schlangen, Käfer, Bieber, Insekten). Wir stellen uns mit Ausstellungsstand bei Veranstaltungen (z.B. Landfrauenmarkt oder Klimaschutzwoche) dar. Sind als Helfer beim Beringen von Turmfalken dabei und stehen bei zig Anrufen zu allerlei Fragen rund um Vogel- und Tierwelt Rede und Antwort. Ein Storchennest im Autal wird von uns auch betreut (z.B. neuer Korb 2019).

Selbstverständlich arbeiten wir eng und in Abstimmung mit Behörden, wie Landschaftspflegeverband und Naturschutzbehörden, Stadt Bad Orb und Hessenforst zusammen.

Für 2022/2023 ist die Errichtung von drei weiteren Bruthilfen für Insekten geplant. Ebenso die Gestaltung einer "Musterbepflanzung von Wildblumenstauden" auf dem Friedhof, im Sinne der von der Stadt Bad Orb geplanten Umgestaltung im oberen Teil des Friedhofs. Weiterhin forcieren wir den Ausbau unseres Angebots an Veranstaltungen für unseren Nachwuchs". Am Aubach werden zwanzig Kunstnester für Mehlschwalben installiert.

Für all diese Aktivitäten brauchen wir immer Helfer! Wünschenswert ist eine größere Beteiligung junger Leute. Ist doch der Schutz von Umwelt und Natur, im Zeichen von offensichtlichen Klimaveränderungen, wichtiger als je zuvor! 

Zum Schutz der Natur und Umwelt aufzurufen ist eine Sache – etwas dafür zu tun, eine andere.

Rufen Sie einfach an oder schicken Sie eine Mail.

Spenden für all diese Aufgaben -- jederzeit willkommen!

Alle reden von Umweltschutz – wir tun was!

Vorsitzender: Bertwin Dehmer Telefon: 0163 4231052

Stellvertretender Vorsitzender: Maren Nowak Telefon:  

Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Webseite: www.nvsg-bad-orb.de

Bankverbindung für Spenden: IBAN DE39 5079 0000 0008 5457 31

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