2013
Vögel füttern oder nicht ?
Alle Jahre wieder verbreiten „Experten“ in den Medien ganz unterschiedliche
Meinungen über Sinn und Unsinn der Winterfütterung.
Die einen wollen überhaupt nicht füttern, weil nach dem Prinzip der natürlichen
Bestenauslese nur gesunde und kräftiger Tiere den Winter überleben und sich
fortpflanzen sollen.
Andere sagen, füttern solle man nur in strengen Frost- und Schneeperioden.
Wieder andere füttern schon längst und meinen, die Vögel sollen rechtzeitig an
die Futterstellen gewöhnt werden, damit sie von plötzlichen Schnee- und Frost-
tagen nicht überrascht werden und leiden müssen. Hierfür spricht auch die Ansicht,
dass ein gut genährter Vogel die Schnee- und Kältezeiten viel besser überstehen wird.
Ein wichtiger Grund für die frühe Fütterung ist auch, dass den Vögeln in der dunklen
Jahreszeit täglich 6-8 Stunden weniger Tageslicht für die Futtersuche in der freien
Natur zu Verfügung steht.
Außerdem hätten schließlich auch die Menschen ihre Freude am Beobachten der
Vögel am Futterhaus.
Alle haben gute Argumente für ihre Ansicht.
Wir meinen, es ist viel wichtiger, im Frühjahr rechtzeitig vor dem Beginn der
Brutzeit aufzuhören und nicht angebrochene Packungen gar nicht erst leer zu füttern.
Das ist so meist E n d e F e b r u a r.
Dann können sich die Vögel mit dem Futterangebot aus der freien Natur aus-
reichend und gesund ernähren. Auch kurze Frostperioden danach sollten da nichts
ausmachen.
An dern Futterstellen sollte Körnerfutter, Weichfutter und Fettfutter vorhanden sein,
z.B. Sonnenblumenkerne, Haferflocken und Meisenknödel. Wichtig ist auch die rich-
tige Art der Futterhäuser. Wenn sich die Vögel auf der Futterfläche aufhalten, lassen
sie auch ihren Kot ab, von dem Krankheiten übertragen werden können.
Deshalb immer nur kleine Mengen Futter ausstreuen und vorher den Boden reinigen.
Besser sind sogenannte Futtercontainer, aus denen nur soviel Futter in die Rinne
rieselt, wie aufgepickt wird. Auch die Meisenknödel sind in diesem Sinne gut geeignet.
Zur Info:
Die NVSG unterhält und betreut u.a. insgesamt 14 große u. kleine Futterstellen.
Diese wurden im vergangenen Winter mit 21 Zentner Sonnenblumenkerne bestückt
und dienten den Singvögeln in unserer Region als Nahrungsangebot.
Bei der alljährlichen Revision und Bestandspflege unserer künstlichen Nistkästen
wird festgestellt, dass eine gute Belegung vieler Vogelarten zu registrieren ist.
In diesem Zusammenhang sei doch mal die Frage erlaubt, in welche Richtung
würden sich die Vogelbestände entwickeln, ohne existenzielle Unterstützung einer Fütterung???
Mit der einen oder anderen Empfehlung wünscht die Natur-und Vogelschutzgruppe Bad Orb e.V. viel Freude beim Umgang mit unseren gefiederten Freunden!